Handy da, Auslandsfreischaltung auch, endlich im Urlaub und nix geht.
Die richtige Vorwahl
Ich möchte zu Hause anrufen. Die Nummer
muß im internationalen Format Präfix - Landeskennung - Vorwahl_ohne_Null
- Rufnummer gewählt werden. Also z.B. "+ 49 621 1812631". Wie man
an das + kommt, steht in der Bedienungsanleitung, meist "0 lang drücken"
oder "* zweimal kurz drücken". Tip: die Nummer am besten schon so
im Telefonbuch speichern, in Deutschland funktioniert das nämlich
auch. Preise der ausländischen Netzbetreiber vergleichen, wenn man
mehrere zur Auswahl hat. Die Hotline deines Heimat-Netzbetreibers bzw.
Service-Providers kann da weiterhelfen.
Ich möchte eine Nummer in meinem Urlaubsland anrufen.
Hier braucht man keine internationale Vorwahl wählen, da
man sich ja schon im Land aufhält. Schaden tut's aber auch nicht.
Ich möchte meinen Kumpel anrufen, der mit seinem
Handy gerade neben mir steht. Auch hier muß man die Nummer
inklusive der internationalen Vorwahl für Deutschland wählen.
Dieses Telefonat ist nämlich ein Auslandsgespräch, da es sich
ja um eine deutsche Nummer handelt.
Vorsicht Gebührenfalle!
Angerufen werden. Der Angerufene muß
den Preis für die Weiterleitung des Gesprächs ins Ausland zahlen,
der Anrufer zahlt nur den Preis, den er auch zahlen würde, wenn der
Angerufene sich in Deutschland befinden würde.
Mailbox ausschalten! Wenn das Handy im Ausland
ein paar mal klingelt, bevor die Mailbox rangeht (also "bedingte Umleitung
zur Mailbox"), zahlt man die Weiterleitung des Gesprächs ins Ausland
und ein Auslandsgespräch zurück nach Deutschland! Auch
das Abhören der Mailbox wird zum Auslandsgespräch. Also Mailbox
ausschalten, wenn man sie nicht unbedingt braucht. Sogar die
Rufumleitung bei Nichterreichbarkeit kostet Geld!
Tipp: die Rufumleitungen stets zu Hause verändern, in einigen wenigen
Netzen / Ländern ist das nämlich nicht möglich!
Besonderheit bei E-Plus: Hier werden die
bedingten Zwangsumleitungen zur Mailbox automatisch deaktiviert, wenn man
sich in ein fremdes Netz einbucht. Wenn man aber sein Handy ausschaltet
oder längere Zeit keinen Empfang hat, sind die Umleitungen wieder
aktiv. Die Abwesenheitsansage vermeidet hier Kosten, die durch
das Abhören der Mailbox entstehen - die Zwangsumleitung selbst bleibt
kostenlos. Vorsicht: Eine manuell gesetzte oder veränderte Rufumleitung
wird im Ausland nicht deaktiviert bzw. zurückgesetzt!
Kumpel anrufen, der neben mir steht. Hier müssen
jetzt entsprechend beide dran glauben. Ich zahle ein Auslandsgespräch
nach Deutschland, und er muß die Weiterleitung des Gesprächs
ins Ausland zahlen. Wenn man das weiß, gibt es kein böses Erwachen
bei der nächsten Rechnung.
Prepaid-Karten im Ausland
Auch mit den Prepaid-Karten der Netzbetreiber ist oder wird telefonieren im
Ausland möglich sein. Dabei gibt es vier verschiedene Varianten:
Hotbilling: telefonieren wie gewohnt, das Guthaben wird direkt von
der Karte abgebucht. Nur in wenigen Ländern und zu überhöhten Minutenpreisen
möglich.
USSD: Rückruf nach Eingabe eines Codes, das Guthaben wird direkt von
der Karte abgebucht. SMS senden und Daten-/Faxverbindungen sind allerdings meist nicht
möglich. Nur in wenigen Ländern und zu überhöhten Minutenpreisen möglich.
Roaming-Vertrag: ein Zusatzvertrag, der dem Netzbetreiber die
Zahlungswilligkeit garantiert, macht die Prepaid-Karte
wie eine normale Vertragskarte auslandstauglich. Auch die Gesprächsgebühren
sind dieselben.
Roaming-Card: ähnlich wie der Roaming-Vertrag, man erhält
allerdings eine separate Karte mit einer eigenen Rufnummer, die dann
auslandstauglich ist. Zusätzlicher Vorteil: da niemand die Rufnummer der Karte
kennen muss, ist man vor dem Empfang kostenpflichtiger Anrufe sicher. Nachteil:
Anrufe auf die Nummer der Prepaid-Karte kommen während des Auslandaufenthalts
nicht an, SMS gehen ebenfalls verloren. Außerdem sind Roaming-Cards (früher bei
T-Mobile und E-Plus) nicht mehr erhältlich :-(
Netzbetreiber
Karte
T-Mobile
Xtra-Card
Vodafone
CallYa
E-Plus
Free&Easy Weekend
O2 LOOP
Hotbilling
einige Länder
einige Länder
einige Länder
einige Länder
USSD
einige Länder
einige Länder
einige Länder
einige Länder
Roaming-Vertrag
-
einmalig € 5,88
-
-
Roaming-Card
-
-
-
-
SMS-Kostenfalle
Die meisten Anbieter (außer E-Plus) besitzen mittlerweile die Frechheit,
zusätzlich zu den SMS-Gebühren des ausländischen Netzbetreibers noch die
eigenen Inlands-SMS-Kosten zu berechnen, zumindest wenn die SMS in ein fremdes
deutsches Mobilfunknetz gehen soll. Bei O2 sind es sogar 20 Cent
für SMS zu eigenen Kunden! Bei T-Mobile kommt sogar nochmals eine Pauschale hinzu,
die SMS werden also sage und schreibe vierfach (SMS-Preis, Roaming-Zuschlag,
Inlands-SMS-Kosten, SMS-Pauschalzuschlag) berechnet! Also nicht wundern, wenn SMS, die du im Ausland
verschickst, deutlich teurer werden als erwartet :-(((
Länger im Ausland oder Quasselstrippe?
Bei längeren Auslandsaufenthalten lohnt oft die Anschaffung einer
Prepaid-Karte für einen der dortigen Netzbetreiber, da die Gesprächsgebühren
erheblich geringer sein können und der Roaming-Zuschlag enfällt. Auch muss
man nicht mehr für das Entgegennehmen von Anrufen bezahlen. Die Karten
sind meist in einem der zahlreichen ;-) Handy-Shops oder sogar in Tabak-Läden
erhältlich. In Handys, die in Verbindung mit einer Prepaid-Karte
verbilligt gekauft wurden, lassen sich diese Karten allerdings nicht
betreiben (SIM-Lock)! Und: In einigen Ländern
(Thailand,...) ist die Verwendung einer Prepaidkarte nur in einem
dort gekauften Handy möglich ("Schutz vor Grauimporten") :-(