Neue und alte Technologien im Mobilfunk

GSM

Aktueller digitaler Mobilfunkstandard, nach dem in Deutschland die D- und E-Netze arbeiten. Optimiert für die Übertragung von Sprache, ermöglicht GSM eine maximale Datenübertragungsrate von 9.600 bps oder 14.400 bps. GSM arbeitet nach dem TDMA (Time Division Multiple Access) Prinzip. Jeder Kanal ist in acht Zeitschlitze unterteilt, und jeder Nutzer erhält einen Zeitschlitz (dedicated line, Prinzip der Leitungsvermittlung). Die Nutzer kommen also nacheinander abwechselnd zum Zug. Verschiedene Varianten von GSM sind weltweit in Benutzung bzw. geplant, die sich durch die benutzte Frequenz unterscheiden:

System Verwendung Status
GSM 400 / 450 zukünftige Netze in Planung
GSM 800 / 850 Nordamerika: ehemalige (D-)AMPS-Netze im Aufbau
GSM-R Europa: interne Bahn-Kommunikation im Aufbau
E-GSM weitere Frequenzen für GSM 900 in Deutschland nicht verwendet
GSM 900 / P-GSM Europa, Asien, Australien, Afrika, Kuba weltweit meistgenutzter Mobilfunkstandard
GSM 1800 / PCN Europa, Asien, teils Südamerika in vielen Ländern der Welt etabliert
GSM 1900 / PCS Nord- und Südamerika bestehende Netze in Ballungsgebieten

HSCSD

Ähnlich der Kanalbündelung bei ISDN wird mit HSCSD (High Speed Circuit Switched Data) die Datenübertragungsrate durch Benutzung mehrerer (bis zu 4) Kanäle vervielfacht. Vorteil: garantiert stabile Bandbreite, Nachteil: hoher Bandbreitenbedarf. Wird in Deutschland nur von E-Plus und Vodafone angeboten, es ist teils eine zusätzliche monatliche Gebühr zu entrichten. Die Preise für HSCSD stehen auf einer eigenen Seite.

GPRS

(General Packet Radio Service) Anders als bisher im Leitungs-orientierten GSM werden hier Daten Paket-orientiert übermittelt, die Bandbreite wird dynamisch zur Verfügung gestellt. So sind hohe Übertragungsraten von bis zu 115 kbps möglich, aber auch viele Nutzer können (bzw. müssen) sich die vorhandene Bandbreite teilen. Die Daten werden nicht Zeit-, sondern Volumen-basiert abgerechnet. Dadurch werden auch Always-on Applikationen, also die ständige Verbindung mit dem Internet, möglich. Eine Verbindung über GPRS ist nur mit dem eigenen Netzbetreiber möglich; anders als bei HSCSD kann also kein Provider eigener Wahl benutzt werden. Die hierfür berechneten Preise sind in einer eigenen Übersicht zusammengestellt.

EDGE

(Enhanced Data rates for GSM Evolution) basiert auf GPRS und erhöht die Datenrate im GSM-Netz auf 48 oder sogar 64 kbps pro Zeitschlitz. Dadurch werden Übertragungsraten von 384 kbps möglich. EDGE wird vor allem von Netzbetreibern in Nordamerika eingeführt, in Deutschland wird diese Technologie wahrscheinlich übersprungen.

UMTS

oder auch IMT-2000 oder W-CDMA ist die konsequente Umsetzung der Paket-orientierten Vermittlung basierend auf dem CDMA (Code Division Multiple Access) Prinzip. Alle Nutzer teilen sich alle Frequenzen. So ist die Anzahl der erlaubten Nutzer und auch die mögliche Bandbreite deutlich größer als bei GSM. Die Datenübertragungsraten sollen bei "bis zu" 384 kbps bis 2 Mbps liegen. Die Einführung von UMTS ist für 2002 anvisiert. UMTS wird der erste Welt umspannende Mobilfunkstandard sein. Beinahe: die Amerikaner werden eine eigene Variante von IMT-2000 verwenden.